Pelayos Gestalt thront auf zentralen Plätzen Asturiens und vor der Kathedrale des Hauptheiligtums Asturiens in Covadonga. Pelayo ist eine kontroverse Gestalt. Unterschiedliche ideologische Richtungen haben ihn zu ihrem jeweiligen Helden erhoben.
Der asturische Held, erster asturischer König, Inbegriff asturischer Identität und Held des christlichen Spaniens ist eng mit dem ehemaligen Grenzland des Königreichs der Sueven verbunden. Eine
Rebellion gegen die arabischen Besatzer unter Führung von Pelayo soll hier ihren Anfang genommen haben.
Pelayos angeblicher Sieg in einener erfundenen "Schlacht von Covadonga" im Jahre 718 wurde zum symbolischen Beginn der sog. "Reconquista", der Wiedereroberung der Iberischen Halbinsel nach arabischer Herrschaft.
Im Jahre 585 wurde der suevische Königsschatz durch den westgotischen König Leovigild beschlagnahmt und es erfolgte die Eingliederung des Königreichs der Sueven in das Reich der Westgoten.
Die Übernahme des suevischen Königsschatzes war eine Handlung mit hoher symbolischer Bedeutung. So setzte der Chronist Biclaro das Ende des Königreichs der Sueven mit der Übernahme des Königsschatzes gleich. Wer den Insignien der Macht und dem Gold und Silber des Königsschatzes beraubt war, der war seiner Stellung als König beraubt.
Doch die territoriale, administrative, soziale, kirchliche und ökonomische Struktur im Königreich der Sueven blieb auch nach 585 weitgehend erhalten. Die suevische Aristokratie wurde integriert. Die Abgrenzung des Suevenreichs hatte sich in den Grenzen Gallaecias gefestigt und wurde von den Westgoten noch zu Beginn des 8. Jahrhunderts als eigenständiges Herrschaftsgebiet angesehen.
Pelayo gehörte den Chroniken des Alfonso III zufolge der königlichen Leibgarde des letzten westgotischen Königs Roderich an, eine Elitetruppe von Angehörigen des gotischen und suevischen Adels. Pelayo nahm an der Seite König Roderichs an der „Schlacht von Guadalete“ im Jahre 711 teil. Ein Heer aus Arabern und Berbern unter Führung von Tariq ibn Ziyad hatte die Westgoten in Guadalete vernichtend geschlagen. Die Niederlage der Westgoten in dieser Schlacht hatte entscheidende Bedeutung für den Untergang des Westgotenreichs. Pelayo zog sich danach in seine Heimat am Monte Sueve zurück.
Der Legende nach war Pelayo am Ende des Gotenreichs mit dem Schutz des westgotischen Königsschatzes beauftragt und hat einen Teil
dieses Schatzes mit nach Asturien gebracht. Der Königsschatz der Westgoten umfasste Teile des Tempelschatzes aus Jerusalem und (seit 585) auch den Königsschatz der Sueven. Der Schatz bestand aus
Münzen und anderen Gegenständen aus Gold und Silber, Schmuck, liturgischen Geräten, Dokumenten und den besonders wertvollen Reliquien. In den Chroniken wird berichtet, dass Tariq ibn Ziyad nach der
Schlacht von Guadalete die flüchtigen Wächter des legendären Königsschatzes, die Teile davon mitgenommen hatten, bis ins kantabrische Gebirge hinein verfolgen ließ.
In der Chronik des Alfonso III wird von der Verbindung des Pelayo mit seiner Heimat in der Sierra del Sueve berichtet. In Brece, nahe dem Río Piloña, fand er demnach Zuflucht und Unterstützung.
Die genaue Lokalisierung dieses Ortes ist unter Historikern umstritten. In der Sierra del Sueve gibt es mehrere Orte, die aus der Bezeichnung „Brece“ ableitbar sind (Brez, Brecin, Breceña, Calabrez). Dies deutet darauf hin, dass sich die Ortsangabe aus der Chronik des Alfonso III mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Sierra del Sueve bezieht. Durch die örtliche Angabe der Überquerung des Río Piloña kann kaum ein Zweifel daran bestehen, dass sich die Geschichte von Pelayo in Brece in der Gegend um das heutige Brez (Sorribas, Gemeinde Piloña), am Südhang des Monte Sueve, ereignet haben muss.
In der Chronik des Alfonso III (Crónica Rotense) wird die Geschichte des Pelayo in Brece im Zusammenhang mit dem Versuch einer Verhaftung Pelayos durch den arabisch-berberischen Herrscher in Gijón (Munnuza) erzählt. Pelayo sollte wegen Anstiftung zur Rebellion verhaftet werden. Aufgrund seiner guten Ortskenntnisse gelang ihm in letzter Minute eine abenteuerliche Flucht.
Aussichtspunkt nahe Brez am Südhang des Monte Sueve: