Megalithen - Menhire, Dolmen, Peña Tú

Megalithen in Asturien

Megalithen sind große Steinblöcke, die in Form von Menhiren und Dolmen über Jahrtausende hinweg errichtet wurden.

 

Als Menhire werden aufrecht stehende Steine bezeichnet, die einzeln oder in Steinformationen angeordnet sind.

 

Bei Dolmen handelt es sich nach weitverbreiteter Ansicht um Grabmale aus Steinplatten oder Steinblöcken, doch gibt es Hinweise darauf, dass zahlreiche Dolmen nicht als Grabkammern, sondern zu rituellen Zwecken genutzt worden sind.

 

Zum Teil sind die Steinblöcke bearbeitet und mit Gravuren versehen. Viele Dolmen waren von einem Tumulus aus Steinen oder Erde bedeckt. Megalithische Steinformationen der Jungsteinzeit (Neolithikum) vor 5.000 bis 8.000 Jahren finden sich in Asturien an vielen markanten Plätzen. Bisher sind in Asturien etwa 1.000 megalithische Fundstellen bekannt.

 

Die ersten dauerhaften Ansiedlungen in der Jungsteinzeit ermöglichten den Bau von Kultstätten und Grabanlagen. Dazu war eine große Zahl von Personen erforderlich, die über einen längeren Zeitraum an der Errichtung der tonnenschweren Monumente mitwirkten. Über die Entstehung, die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten der Menschen und die Bedeutung dieser jahrtausendealten Monumente bestehen unterschiedliche Annahmen. Sicher ist, dass bei der Ausrichtung der Megalithen astronomische Beobachtungen bedeutsam waren. Einige Dolmen, Steinkreise und Menhire haben offensichtlich der Himmelsbeobachtung gedient.

 

Megalithanlage Monte Areo

Auf dem Berghügel Monte Areo in der Region Cabo Peñas wurden über 30 Dolmengräber, Grabhügel und weitere Megalithstrukturen entdeckt. Das Alter dieser Megalithanlage wird auf 4.000 - 6.000 Jahre geschätzt. Unter den verschiedenartigen Dolmen des Monte Areo finden sich zwei Grabkammern auf quadratischem Grundriss und ein Dolmen, der einen trapezförmigen Grundriss und einen Säulengang aufweist.

 

Anfahrt: Von Gijón die AS-19 in Richtung Avilés bis Aboño. Dann die CE-6 bis El Valle. Rechts führt ein steiler Anstieg zur oberen Ebene des Berges Areo, wo sich die Megalithanlage befindet.

Ritualstein Peña Tú

Bei dem unter dem Namen "Peña Tú" bekannten Steinmonument handelt sich um eine Kultstätte aus der Bronzezeit.

 

In der Umgebung des Nationaldenkmals Peña Tú in Llanes wurden über 50 Dolmengräber und Grabhügel entdeckt, die zum Teil über 5.000 Jahre alt sein sollen. Der Felsen Peña Tú hat die Form eines Kopfes und weist Zeichnungen aus einer Zeit vor etwa 4.000 Jahren auf.

 

Die Bedeutung der Zeichnungen kann bisher nicht vollständig erschlossen werden. Auf einem Teil der Darstellungen ist ein mit Symbolen bestücktes bogenförmiges Objekt zu sehen, aus dem heraus ein Wesen zu schauen scheint. Daneben ist ein nach unten spitz zulaufendes Objekt zu sehen. Vor diesen beiden Objekten scheinen sieben Gestalten abgebildet zu sein.

 

Bei einem Vergleich der Zeichnungen mit der Darstellung von Gottheiten aus der Megalithzeit liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Kultstätte zu Ehren der Großen Mutter handelt.

 

Eine Gravur zeigt eine eulenäugige Figur mit Strichnase und abgedecktem Mund. Die Darstellung der Fruchtbarkeits- und Totengöttin erfolgte in der Megalithzeit häufig in ähnlicher Form. Die Darstellung der Göttin war abstrakt, ohne Mund. Symbole wie konzentrische Ringe, Zickzack- und Wellenlinien, Bogen- und Strichkombinationen brachten das zum Ausdruck, was mit der Erdenmutter, die Leben gibt und nimmt, verbunden wurde.

 

Anfahrt: Über die A 8 / N-634 bis nach Puertas de Vidiago in der Nähe von Llanes. Hier lohnt der Besuch des Informationszentrums Peña Tú. Dort beginnt ein ausgeschilderter Fußweg, der nach einem Aufstieg von etwa 20 Minuten zum Kultplatz Peña Tú führt.

Piedras del Pasado from Jesús Sánchez Melado on Vimeo.

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© Ralf Pochadt