Entdeckungstouren rund um den Monte Sueve

Gallaecia Sueva - Vía Sueva am Fuße des Monte Sueve Vía Sueva am Fuße des Monte Sueve

Nun begeben wir uns auf eine Entdeckungsreise auf der "Vía Sueva": Zu suevischer Zeit wurde die Infrastruktur der römischen Provinz Gallaecia zum Teil weiter genutzt. Das gilt insbesondere für das römische Wegenetz.

 

Die archäologischen Funde aus suevischer und westgotischer Zeit wurden zumeist entlang der ehemals römischen Verbindungswege und der römischen Seehäfen gemacht. So fand man suevische und westgotische Münzen an römischen Wegen und Häfen, zum Beispiel in Gijón und in Avilés (San Juan de Nieva) eine suevische Münze aus dem 5. Jahrhundert. Historiker leiten daraus für das Gebiet von Asturien neuerdings ab, dass sowohl während des Königreichs der Sueven als auch während der suevisch-westgotischen Herrschaft die Kontrolle der bestehenden Handelswege und Seehäfen ein wesentliches strategisches Ziel der germanischen Herrscher war.

 

Unsere Entdeckungstour auf den Spuren der Sueven kann sich also an den alten Wegen der römischen Provinz Gallaecia orientieren. Von Gijón aus, dem ehemaligen römischen Zentrum im heutigen Asturien, führte ein Hauptweg nach Villaviciosa. Von dort aus gelangte man über einen Küstenweg entlang der Sierra del Sueve zum Hafen in La Isla und nach Ribadesella. Von Villaviciosa aus führte zudem ein Abzweig in südöstliche Richtung ins Tal des Río Piloña und weiter nach Cangas de Onís. Entlang des Osthangs der Sierra del Sueve verband ein weiterer Weg die Grenzorte der Provinz Gallaecia zwischen Arriondas und Ribadesella.

 

Dieses Wegenetz war verbunden mit einem Hauptweg durch das kantabrische Gebirge nach Astorga und einem Hauptweg nach Lucus Asturum in der Nähe des heutigen Oviedo. Diese beiden Wege führten weiter bis nach Braga, der Residenz suevischer Könige.

 

Rund um die Sierra del Sueve

Für Wanderer bietet sich ab Arriondas die Gelegenheit, einen uralten Weg zu beschreiten. Er führt als markierter Wanderweg PR-AS 71 von Arriondas über Cofiño entlang der kleinen Schlucht des Arroyo de la Corteguera zur Bergwiese Majada del Bustacu. In einer Höhe von 668 Metern bietet sich hier eine phantastische Aussicht auf den östlichen Grenzverlauf Gallaecias. Von der Majada del Bustacu ist es ein zwar kurzer aber steiler Weg hinauf zum Berggipfel Pico Pienzu: Nach der Bergwiese Majada del Bustacu folgen auf diesem Weg die Bergwiesen Majada de Mergullines (930 Meter) und Collada de Beluenzu (1.034 Meter) mit einem sehr guten Überblick auf das Tal des Río Piloña und den ehemaligen Grenzverlauf bis Cangas de Onís. Vom Berggipfel Pico Pienzu aus bietet sich in 1.161 Metern Höhe schließlich ein spektakulärer Ausblick, der an manchen Tagen bis ans „Ende der Welt“ in Galicien reicht. 

 

Ab dem Parkplatz "Mirador del Fito", der kurz nach dem gleichnamigen Aussichtspunkt über eine Zufahrtsstraße zu erreichen ist, kann man auf dem markierten Wanderweg PR-AS 247 weiter bis zum Strand Playa de Vega wandern 

 

Der weite Sandstrand Playa de Vega ist Ausgangspunkt für die Erkundung der ursprünglichen Wege entlang der Nordseite des Suevegebirges. Die Jakobsmuschel weist nun den Weg. Der Jakobsweg verläuft zum Teil entlang des alten Pilgerwegs und zum Teil direkt entlang der Küste (Senda Costera) mit phantastischen Ausblicken auf das Meer und auf den Monte Sueve. Über San Juan de la Isla geht es nach Sebrayo an der Ría de Villaviciosa und weiter zur Brücke über den Río Viacaba in Amandi. 

 

Bereits zu römischer und suevischer Zeit führte ein Weg von Gijón über Villaviciosa westlich der Sierra del Sueve entlang ins Tal des Río Piloña und weiter nach Cangas de Onís. Später wurde diese Verbindung zum Pilgerweg Gijón - Cangas de Onís – Covadonga. Heute entspricht der ursprüngliche Weg in etwa dem markierten Wanderweg GR.108. Ab der Brücke über den Río Viacaba in Amandi ist die keltische Trikele der Wegweiser entlang des Monte Sueve nach Covadonga. Die keltische Trikele ist ein Sonnenrad mit drei bogenförmigen Armen. Manchmal sind es auch einfache Pfeile, die uns den Weg anzeigen.

 

Wer Entdeckungstouren auf den Spuren des vergessenen Königreichs der Sueven rund um die Sierra del Sueve unternehmen möchte und eine genauere Wegbeschreibung der einzelnen Etappen wünscht,  für den mag der folgende Buchtipp von Interesse sein: 

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Dies sind Impressionen einer Wanderung entlang der nordöstlichen Grenze der ehemaligen römischen Provinz Gallaecia und des Königreichs der Sueven:
Von La Isla nach Lastres und nach Covadonga

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© Ralf Pochadt