Das Reservat von Ponga befindet sich westlich der Picos de Europa. Noch weiter westlich grenzt das Biosphärenreservat Redes und danach Cuencas Mineras an das Gebiet und nördlich die Gemeinden Piloña und Parres.
Der Naturpark Ponga erstreckt sich auf eine Fläche von 205 km². Es ist ein waldreiches Gebiet. Der bekannteste Wald ist das Naturreservat von Peloño.
Ponga ist ein sehr schöner urig-wilder und noch wenig bekannter Naturraum in Asturien mit Kulturlandschaften, tief in den Fels eingesunkenen Tälern und Schluchten und hoch in den Himmel hinaufragende Berge. Der Reichtum des Naturraums zeigt sich in einer Vielzahl von Landschaften und Kontrasten: Gletscherausbildungen, Karstformen, Höhlen und weite Weideflächen, Berglandschaften und ausgedehnte Waldgebiete.
Die Flüsse bilden große Auenlandschaften und tiefe Schluchten aus Kalkstein, insbesondere der Río Ponga, der in den Río Sella mündet. Die Hochregion des Río Sella gehört zu den besonders faszinierenden Landschaften des Biosphärenreservats. In der Los Beyos genannten Schlucht des Río Sella steigen die Steilwände bis über 1.000 Meter in die Höhe. Diese Schlucht gehört mit einer Länge von etwa 10km zu den größten Fluss-Schluchten Europas. Weitere atemberaubende Schluchten bilden der Río Ponga (Sobrefoz), der Río Santagustia (Viego) und der Río de Taranes (La Escalada).
Ponga weist beträchtliche Höhenunterschiede auf, zwischen 213 Metern über dem nicht fernen Meer in Sellaño bis hin zum Berggipfel Peña Ten mit 2.142 Metern.
Im Norden des Biosphärenreservats Ponga geht das geschützte Gebiet über in einen mindestens ebenso wertvollen, abgelegenen und nahezu unbekannten
Naturraum:
Die Region "El Monte de Cea y La Mota de Cetín".
Ein Beispiel ist ein uralter Buchen- und Eichenwald. Er erstreckt sich hier auf einer Fläche von 260 Hektar.
Bären, Wölfe und die gesamte Fauna der Biosphärenreservate Ponga und Redes sind auch hier (noch) beheimatet. Die Bergzüge und Flusstäler neigen sich hier bereits zum Río Piloña am Monte Sueve, der hoch über den Stränden der Meeresküste gelegen ist. Dieser wertvolle Korridor zwischen dem Kantabrischen Gebirge und dem Meer sollte schon bald ebenso unter Schutz gestellt werden.
(Vgl.: Una propuesta para incluir la Sierra del Sueve en el Programa Hombre y Biosfera como ampliación de las Reservas de la Biosfera ya existentes en Asturias; in: Ralf Pochadt: Asturien – Sierra del Sueve. Auf den Spuren des vergessenen Königreichs der Sueven, Norderstedt, 2014, Anhang Seite 116ff)
Etwa 40% des Gebietes von Ponga sind Wald, insbesondere Buchen- und Eichenwälder, auch ausgedehnte Kastanienwälder.
Weideflächen, Streuobstwiesen, Heckenlandschaften und kleinbäuerliche Viehwirtschaft sind charakteristisch für die tiefergelegenen Landschaftsräume des
Naturparks.
Zahlreiche seltene Pflanzenarten sind in diesem Naturraum beheimatet. Darunter beispielsweise eine asturische Unterart aus der Familie der Narzissen: Narcisus asturiensis, auch eine Unterart der Gelben Narzisse (Narcissus pseudonarcisus L. subsp leonensis) und viele weitere geschützte Arten, darunter Stechpalme (Ilex aquifolium), Terpentin-Pistazie (Pistacia terebinthus), Gelber Enzian (Gentiana lutea), seltene Farne (Culcita macrocarpa, Woodwardia radicans) und einige außergewöhnliche Eibenbestände (Taxus bacata).
In diesem Naturraum ist auch nahezu die gesamte Fauna Asturiens zu Hause, also auch Bären, Wölfe, Geier- und Adlerarten. Mehr als die Hälfte aller in Asturien vom Aussterben bedrohten Tierarten finden hier ein Rückzugsgebiet. Steinadler, Schmutzgeier, Habichte und Wanderfalken haben in diesem Raum ihr Verbreitungsgebiet. Die größten Gemsenvorkommen Asturiens finden sich in den Bergen von Caso und Ponga. Fischottern sind in fast allen Flüssen des Parks beheimatet.
Auch der akut vom Aussterben bedrohte kantabrische Auerhahn (Tetrao urogallus cantabricus) ist hier noch zu hören.
Der Peloño-Wald ist das wertvollste ökologische Juwel in diesem Biosphärenreservat. Das naturnah erhaltene Mischwaldgebiet mit einer Fläche von 1.507 Hektar grenzt an die Wälder La Faeda y Roncada. Zusammen bilden diese Waldgebiete auf einer Fläche von über 1.800 Hektar eines der letzten Rückzugsgebiete für viele bedrohte Arten. Der größte Anteil des Waldes bildet ein alter, geradezu märchenhafter Buchenwald. Aufgrund der gut erhaltenen ausgedehnten Buchenbestände, der alten Eichen (Quercus petraea), zusammen mit Birken (Betula celtiberica), Eiben (Taxus baccata) und Stechpalmen (Ilex aquifolium) gehört der Peloño-Wald zu den schönsten und ökologisch wertvollsten Waldgebieten der Iberischen Halbinsel. Der Wald ist eine "Arche Noah" für akut vom Aussterben bedrohte Tierarten. Dazu gehören die letzten Mittelspechte (Dendrocopos medius) des Kantabrischen Gebirges, der kantabrische Braunbär (Ursus arctos) und der kantabrische Auerhahn (Tetrao urogallus cantabricus).
Angesichts dieser Situation ist es wenig hilfreich, dass auch für den Peloño-Wald eine kurzsichtige Inwertsetzung durch Abholzung erfolgen soll. Auch einige der Massnahmen zum Schutz bedrohter Arten werden von Umweltorganisationen als unzureichend und teilweise sogar als kontraproduktiv kritisiert.
Aus Richtung Arriondas erfolgt die Anfahrt zum Biosphärenreservat Ponga über Cangas de Onís nach San Juan de Beleño. (N-625 / AS-261)
Oder: Über einen Abzweig auf der N-634 zwischen den Orten Sevares und Soto de Dueñas gelangt man auf der AS-339 nach Cazo, Sellano und San Juan de Beleño.
Im Gebiet des Biosphärenreservats Ponga gibt es etwa 20 Dörfer mit insgesamt nur rund 650 Einwohnern.
Der größte Ort ist San Juan de Beleño. Dort ist der Sitz des Informationszentrums
Centro de Interpretación y Recepción de Visitantes del Parque en San Juan de
Beleño.
Im Biosphärenreservat Ponga gibt es etwa 70km Hauptwanderwege (Stand 2018). Dazu gehören:
PR-AS-181 Foz de los Andamios (C. Granceno-Vívoli)
PR-AS-211 Pico Pierzo (C. Lomena-P. Pierzu)
PR-AS-212 Sellano a Semeldon (Sellano-Semeldon)
PR-AS-213 Valle de Ponga (Beleño-Sobrefoz)
PR-AS-214 Vallemoro (Taranes-Vallemoro)
PR-AS-282 Senda del Cartero (Casielles-Biamon-AS 625)
PR-AS-283 Granceno a Tolivia (Granceno-Tolivia-AS 625)
Biosphärenreservat Ponga (10MB)
Detaillierte Infos in spanischer Sprache.
Ein Dossier anläßlich der Bewerbung um die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat.
Biosphärenreservate in Asturien: